• 21. November 2024 9:43

Von der Krise zum Wohlstand: Netanyahus Vision für Gaza 2035 wurde online enthüllt

Michael Falkenberg

VonMichael Falkenberg

Mai 7, 2024
Von der Krise zum Wohlstand: Netanyahus Vision für Gaza 2035 wurde online enthüllt

Die Vision, wie Gaza nach dem Krieg aussehen könnte, ist seit langem Gegenstand intensiver Diskussionen. Am Freitag wurden Dokumente aus dem Büro des Premierministers online veröffentlicht, die Israels Pläne zur Revitalisierung der Gazanischen Wirtschaft zeigen.

Die online veröffentlichten Dokumente offenbaren den Versuch von Premierminister Benjamin Netanyahu, durch umfangreiche Infrastruktur- und Wirtschaftsinvestitionen einen dauerhaften Frieden zu schaffen und Gaza in die regionale Wirtschaft zu reintegrieren.

Das Ziel des Plans ist es, Gaza wiederaufzubauen, um seine Politik zu mäßigen. Gaza wird als „iranischer Außenposten“ bezeichnet, der „aufkommende Lieferketten sabotiert“ und „jegliche zukünftige Hoffnung für das palästinensische Volk vereitelt“.

Besonders hervorgehoben wird die historisch zentrale Rolle Gazas in den Ost-West-Handelsrouten, die sowohl auf den Handelsrouten von Bagdad nach Ägypten als auch von Jemen nach Europa liegen.

Drei Schritte zum Erfolg

Laut den Dokumenten gibt es drei Schritte, um Gaza zur Selbstverwaltung zurückzuführen:

Der erste Schritt, betitelt als „Humanitäre Hilfe“, soll 12 Monate dauern. Israel wird im Norden beginnend sichere Zonen schaffen, die frei von Hamas-Kontrolle sind und sich langsam nach Süden ausbreiten.

Eine Koalition arabischer Länder (Saudi-Arabien, VAE, Ägypten, Bahrain, Jordanien und Marokko) wird die humanitäre Hilfe in den sicheren Zonen zuordnen und überwachen.

Die Palästinenser aus Gaza werden die sicheren Zonen unter der Aufsicht der arabischen Staaten führen.

Die zweite Phase soll in den nächsten fünf bis zehn Jahren stattfinden. Der Plan sieht vor, die israelische Sicherheitsverantwortung auf Israel zu übertragen, während die arabische Koalition eine multilaterale Einrichtung, die Gaza Rehabilitationsbehörde (GRA), zur Überwachung der Wiederaufbaubemühungen und zur Verwaltung der Finanzen des Streifens gründen wird.

Die GRA wird von Palästinensern aus Gaza geleitet und übernimmt die Verantwortung für die Verwaltung der sicheren Zonen.

Dies wird in Koordination mit der Implementierung eines „Marshallplans“ und eines Deradikalisierungsprogramms geschehen.

Die dritte Stufe, „Selbstverwaltung“ genannt, würde Israel das Recht vorbehalten, gegen „Sicherheitsbedrohungen“ vorzugehen.

Die Macht würde langsam an eine lokale Regierung Gazas oder eine vereinigte palästinensische Regierung (einschließlich des Westjordanlands) übertragen. Dies hängt jedoch von der erfolgreichen Deradikalisierung und Entmilitarisierung des Gazastreifens ab und unterliegt der Zustimmung aller Parteien.

Der letzte Schritt wäre, dass die Palästinenser Gaza vollständig unabhängig verwalten und den Abraham-Abkommen beitreten.

Teil des Wiederaufbaus wird „von Grund auf neu bauen“ sein und das Entwerfen neuer Städte von Grund auf, die moderne Designs und Planungen aufweisen.

Die Vorteile des Plans für die beteiligten Länder sind erheblich. Für Israel ist der größte Vorteil neben der Sicherheit im Süden die Normalisierung mit Saudi-Arabien.

Große Vorteile für die Golfstaaten, die teilnehmen, würden Verteidigungspakte mit den USA und ungehinderten Zugang zu den Mittelmeerhäfen Gazas durch Eisenbahnen und Pipelines umfassen. Der Plan besagt auch, dass, wenn eine solche Intervention in Gaza erfolgreich ist, sie in Jemen, Syrien und Libanon wiederholt werden könnte.

Für die Bevölkerung Gazas wären die größten Vorteile nach dem Ende der Hamas-Kontrolle massive Investitionen in den Streifen und enorme Beschäftigungsmöglichkeiten sowie ein Weg zur Wiedervereinigung mit dem Westjordanland und zur Erlangung der Selbstverwaltung.

Der regionale Plan

Der umfassendere regionale Plan ist, die Mega-Projekte wie NEOM in Saudi-Arabien zu beschleunigen und sie im Sinai umzusetzen.

Dies würde es Gaza ermöglichen, als bedeutender Industriehafen am Mittelmeer zu fungieren, der als Hauptumschlagplatz für den Export von Gazaner Waren, aber auch saudischem Öl und anderen Rohstoffen aus dem Golf dienen würde.

Der Plan fordert auch die Schaffung einer massiven Freihandelszone, die Sderot-Gaza-El Arish umfasst, welche es Israel, Gaza und Ägypten ermöglichen würde, die Lage kooperativ zu nutzen.

Durch die neuen Infrastrukturinvestitionen und die Integration der Region würde auch das neu entdeckte Gasfeld nördlich von Gaza helfen, die aufkeimende Industrie zu unterstützen.

Es würden auch Solaranlagen im Sinai gebaut sowie Entsalzungsanlagen, die helfen würden, den Klimawandel zu bekämpfen.

Eine Idee des Plans ist es, Gaza zu einem Schlüsselhub für die Herstellung von Elektrofahrzeugen zu machen. Die Hoffnung ist, dass all diese Integration nicht nur Gaza, sondern auch El-Arish und Sderot zu einem Konkurrenten der billigen chinesischen Herstellung machen kann.

Fazit

Dieser umfassende Plan für Gaza zielt darauf ab, durch massive Investitionen und infrastrukturelle Entwicklungen eine dauerhafte Lösung für die Region zu schaffen. Indem man den Gazastreifen wirtschaftlich stärkt und politisch stabilisiert, öffnet sich ein neuer Weg für den Frieden und die Sicherheit im Nahen Osten. Deine Rolle in diesem Prozess könnte bedeutend sein, denn jeder Schritt zur Integration und Zusammenarbeit trägt dazu bei, langfristig Konflikte zu mindern und eine prosperierende Gemeinschaft aufzubauen, die auf gemeinsamen Interessen und respektvoller Koexistenz basiert.

Michael Falkenberg

Michael Falkenberg

Michael Falkenberg ist ein erfahrener Nahost-Korrespondent, der derzeit aus dem Konfliktgebiet zwischen dem Gazastreifen und Israel berichtet. Er verfügt über ein tiefgreifendes Verständnis der komplexen politischen und sozialen Dynamiken der Region und liefert seinen Lesern fundierte und objektive Berichterstattung.

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