„Eine Offensive der israelischen Armee in Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe“, schrieb die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock am Samstag in einem Post auf X.
Annalena Baerbock wird nach Israel reisen
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock wird Mitte der kommenden Woche nach Israel reisen, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Sonntag mitteilte. Bei diesem Besuch will sie sich für einen Waffenstillstand einsetzen, da Israel sich auf einen Vormarsch auf Rafah vorbereitet.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu hat erklärt, seine Regierung bereite einen Evakuierungsplan für die mehr als eine Million Palästinenser vor, die in Rafah, an der Südgrenze zu Ägypten, eingeschlossen sind. Viele von ihnen wurden bereits mindestens einmal vertrieben und haben in der überfüllten Enklave keine Fluchtmöglichkeit mehr.
„Die Not in Rafah ist bereits unvorstellbar. 1,3 Millionen Menschen suchen auf engstem Raum Schutz vor den Kämpfen. Eine Offensive der israelischen Armee in Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe“, schrieb Baerbock am Samstag in einem Post auf X.
Israel müsse sich gegen Hamas-Terror verteidigen, aber das Leid der Zivilbevölkerung lindern.
„Israel muss sich gegen den Terror der Hamas verteidigen, aber gleichzeitig das Leid der Zivilbevölkerung so weit wie möglich lindern. Deshalb ist eine weitere Kampfpause notwendig – auch damit die Geiseln endlich freigelassen werden können. Ich werde nächste Woche in Israel erneut über Wege dahin sprechen“, fügte sie in einem zweiten Post hinzu.
Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörden sind seit Beginn der israelischen Offensive mehr als 28.000 Menschen getötet worden, etwa 70 % davon Frauen und Kinder. Israel hatte die Offensive gestartet, nachdem die Terrorgruppe Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, am 7. Oktober den Grenzzaun zu Israel gestürmt hatte.
Laut israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Angriff 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln genommen.
Baerbocks Besuch nächste Woche ist ihr fünfter seit Ausbruch des Krieges.
Weitere wichtige Informationen
- Die Reise von Baerbock findet in einer angespannten Lage statt, da Israel nach einem Ende der jüngsten Gewaltwelle strebt.
- Die Bundesregierung hat Israel bisher Waffen geliefert und unterstützt die israelische Position, sich gegen die Hamas zu verteidigen.
- Gleichzeitig hat die Bundesregierung auch zu einer Deeskalation und zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen.
Mögliche Fragen, die der Artikel aufwirft
- Wie wird die Reise von Baerbock Auswirkungen auf den Konflikt haben?
- Was kann die Bundesregierung tun, um den Konflikt zu beenden?
- Welche Rolle spielt die internationale Gemeinschaft in diesem Konflikt?